Philipp Nordmann - Gütersloh

Heizungstechnik in Gütersloh : Verkalkungen am Wärmetauscher im Solarspeicher

Solaranlagen speichern die gewonnene Wärme in einem Wärmespeicher bzw. Solarspeicher. Nach einem sonnigen Tag herrscht dort dann oft eine Temperatur von über 90°C.
Über einen Wärmetauscher wird die Sonnenenergie an das Brauchwasser übergeben. Es fließt dazu durch eine Spirale aus Kupferrohre, die im oberen Ende des Speichers angeordnet sind. In der Spirale kann das Brauchwasser ebenfalls bis zu 90°C heiß werden und wird später durch Beimischung von Kaltwasser wieder auf verträgliche Temperaturen gebracht.
Diese Konstruktion mit innen liegendem Wärmetauscher wird von vielen Herstellern und Heizungsbauern verwendet und gehört zu den meistverkauften Solarsystemen in Deutschland. Eigentlich gilt sie auch als besonders effizient - jedoch verursacht gerade diese Konstruktion die Verkalkung in besonderen Maße, denn wenn hartes Wasser auf mehr als 60°C erwärmt wird, wird Kalk abgelagert.
Folge: Die Röhren verstopfen, die Leistung des Wärmetauschers sinkt ebenso wie die Menge des durchfließenden Wassers.

Andere bisher aber nur von wenigen Herstellern favorisierte Solarsysteme verwenden Trinkwassermodule, die außen an den Schichtenspeicher angeflanscht werden. Im Speicher selbst befindet sich nur normales Heizungswasser, d.h. es fließt nicht ständig neues Trinkwasser und damit neuer darin gelöster Kalk in den Speicher. Diese Schichtenspeicher können nicht verkalken, und hygienischer und wirtschaftlicher sind sie nebenbei auch.

Kalkhaltiges Wasser ist kein spezielles Problem für Solaranlagen. Bekanntermaßen sind auch andere Geräte wie Durchlauferhitzer, Waschmaschinen oder Wasserkocher davon betroffen. Eine klassische Heizungsanlage wie Ölkessel oder Gaskessel sind dagegen von der Problematik in der Regel nicht betroffen, da sie das Wasser auf unter 60°C aufheizen.
Nur wenn wiederum das Trinkwasser und damit das Duschwasser nicht ausreichend aufgeheizt wird, ergibt sich eine Legionellengefahr: Laut aktueller Studien findet die Vermehrung von Legionellen in einem Temperaturbereich zwischen 25 bis 50°C statt, das optimale Wachstum liegt bei 35 bis 37°C. Erst ab 48°C wird das Wachstum gehemmt, ab 55°C kommt es langsam zum Absterben, während Temperaturen über 60°C in der Regel nicht überlebt werden.

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