Neue Gas-Brennwertheiung = Verrohrung von Kamin bzw. Schornstein

In der Regel muß bei einer Heizungserneuerung auch der Schornstein saniert werden, da moderne Heizungsanlagen für die alten Kamine `zu kalt´ sind.

In den meisten Altbauten ist der Kamin für Einzelöfen oder Zentralheizungsanlagen ausgelegt, die mit Heizöl, Erdgas, Holz, Kohle oder Koks befeuert werden. Solche Brennstoffe sorgen für viel heißes Rauchgas. Entsprechend groß ist der Querschnitt der Kamine, für moderne Heizungen aber sind diese Querschnitte viel zu groß.

Neue Brennwertgeräte und -kessel, egal ob mit Heizöl oder Erdgas befeuert, erzeugen deutlich weniger Abgase. Auch die Abgastemperatur ist viel niedriger. In einem großen Kamin steigen diese Abgasmengen nur langsam auf, kühlen noch im Kamin weiter ab und kondensieren dort: Mit der Feuchtigkeit wird (alter) Ruß ins Mauerwerk eingespült, die aggressiven Bestandteile im Ruß lösen den Mörtel auf und der Kamin - oft zunächst der Schornsteinkopf - wird morsch. Moos in den Kaminfugen außen am Schornsteinkopf oder Kondensatflecken in den Wohnräumen oder im Dachbodenbereich sind Alarmzeichen. Hier muß schnell gehandelt werden, denn sonst wird es aufwendig und teuer.

Der Schornsteinquerschnitt muß also verringert werden, damit die kleineren Abgasmengen schneller den Schornsteinbereich durchströmen. Waren bis vor 20 Jahren noch 15 - 18 cm Schornsteinquerschnitt üblich, so haben heutige moderne Brennwertgeräte oft nur noch 60 bis 80 mm Durchmesser. Wenn ersteinmal ein solcher Brennwertgerät-geeignetes Abgassystem in den Schornstein eingebracht ist, kann es - nach Rücksprache mit dem Bezirksschornsteinfegermeister - bei einem zweiten neuen Brennwertgerät in der Regel weiterverwendet werden.

In der Planungsphase muß vor allen Dingen festgestellt werden,

Der Schornsteinfeger ist schon in der Planungsphase der Sanierung einzubeziehen, er muß sowieso nach Fertigstellung die Installation abnehmen! So kann man die Querschnittsberechnung gleich von ihm machen bzw. gegenlesen lassen, er berät in der Regel herstellerunabhängig und er hat durch seine alltägliche Arbeit mit Kaminen in der Regel sehr viel Erfahrung mit dieser Thematik, weiß also um Materialbeschaffenheiten und Bauverfahren.
Ein Gespräch mit ihm kann so manchen Ärger bei Abnahme der Anlage vermeiden helfen.

Meist wird heute ein feuchtigkeitunempfindliches Rohrmaterial in den Schornstein eingebracht, soweit er statisch nicht bereits zu sehr angegriffen ist: Das Kondensat kann so nicht mehr ins Mauerwerk eindringen, sondern läuft am Schornsteinfuß zusammen und kann von da per Tropfvorrichtung herausgeführt und entsorgt werden.
Bei Öl- und Gas-Brennwertgeräten kommt fast nur Kunststoff-Material in Frage, seltener sind Aluminium und Keramik. Dies ist abhängig von den Zulassungen, die der jeweilige Kesselhersteller für den einzubauenden Heizkessel-Typ hat genehmigen lassen. Man kann also nicht einfach ein Schornsteinsystem kaufen und einen beliebigen Heizungskessel bzw. Brennwertgerät anschließen!

Von Fall zu Fall wird die neue Abgasleitung auch noch mit einer zusätzlichen Wärmedämmung versehen.

Die Rohrelemente werden zumeist von oben durch die Schornsteinmündung in den Schornstein eingelassen.

Ein neuer Schornstein an der Außenfassade ist heutzutage oft eine gute Lösung bei fehlendem oder defektem Kaminschacht, wenn z.B. ein zusätzlicher Kaminofen im Wohnbereich aufgestellt werden soll, der - mit Kaminholz beheizt - die stetig weiter steigenden Energiekosten für Erdgas und Heizöl je Wohneinheit ein wenig reduzieren soll. Ein Fassadenschornstein - zumeist in Edelstahl - läßt sich verhältnismäßig einfach montieren und nimmt keinen Wohnraum in Anspruch.

Ich arbeite bei der Schornsteinverrohrung mit dem Dachdecker Jan Stüker zusammen, wir sind hier ein eingespieltes Team.