Philipp Nordmann - Gütersloh

Hochgiftig : Trinkwasserleitungen aus Blei müssen raus !

Bleihaltiges Wasser ist insbesondere für Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere und Menschen mit Schädigungen der Niere und der Leber nicht geeignet. Seit Jahrzehnten ist bekannt: Blei ist gesundheitsschädlich. Dennoch sind Wasserleitungen aus Blei in so manchem Altbau noch vorhanden.

Die Folge der noch vorhandene Wasserleitungen aus Blei können erhöhte Bleikonzentrationen im Trinkwasser sein. Säuglinge und Kleinkinder sind besonders empfindlich gegenüber Blei. Trinkwasser aus Bleileitungen ist daher für die Zubereitung ihrer Nahrung nicht geeignet; Schwangere sollten es auch nicht konsumieren. Dies gilt auch für frisch abgelaufenes Wasser!

Wer alte Bleileitungen im Gebäude hat, kann die Gesundheitsbelastung jedoch zuverlässig vermeiden, indem er oder sie die alten Rohre durch neue Leitungen aus zertifizierten Materialien ersetzt: Geeignete Leitungsmaterialien sind Kunststoffe, Edelstahl oder Kupfer.
Hauseigentümer sollten sich an fachkundige Installationsfirmen wenden, die dann die allgemein anerkannten Regeln der Technik befolgen und die richtigen Materialien auswählen.
Aber: Was billig ist, muss nicht preiswert sein, denn falsch installierte oder nicht zertifizierte Materialien können andere Schadstoffe an das Trinkwasser abgeben oder das Bakterienwachstum fördern.

Trinkwasserleitungen müssen auch zur Wasserzusammensetzung vor Ort passen.
Trinkwasser ist ein Naturprodukt und seine chemischen oder korrosiven Eigenschaften sind regional unterschiedlich. Vor dem Einbau von Kupferrohre sind die Einsatzbeschränkungen zu beachten. So können bei saurem oder hartem Trinkwasser erhöhte Kupferkonzentrationen im Trinkwasser auftreten. Fachbetriebe erhalten neben Fortbildungen und Schulungen auch regelmäßig Informationen über die Wasserzusammensetzung vor Ort. So können Hauseigentümer und Wohnungseigentümer die Auswahl des Materials genau auf ihr Trinkwasser abstimmen.

In manchen Regionen Deutschlands - vor allem in Nord- und Ostdeutschland - kamen Bleileitungen noch bis Anfang der 1970er Jahre zum Einsatz. Dort lässt sich weder der Trinkwassergrenzwert für Blei in Höhe von 25 µg/L noch der ab 01. Dezember 2013 gültige in Höhe von 10 µg/L überall einhalten.
Da Bleileitungen sehr haltbar sind und eine komplette Erneuerung zu kostspielig erscheint, zögerten viele Hauseigentümer die vollständige Erneuerung der Trinkwasserleitungen immer wieder hinaus.
Die alten Bleirohre müssen jedoch ganz raus, damit die Bleibelastung wirklich sinkt - von Teilsanierungen rät das UBA dringend ab, da die Mischung verschiedener Metalle besonders hohe Belastungen an gelösten Metallen im Trinkwasser verursachen kann.

Der UBA-Ratgeber: "Trink was - Trinkwasser aus dem Hahn" informiert Mieter und Hauseigentümer darüber, woran sie Mängel der Bauausführung und ungeeignete Installationsmaterialien erkennen können.

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