Philipp Nordmann - Gütersloh

Korrekte Installation von Heizkostenverteiler bzw. Heizkostenablesegerät am Heizkörper

Zu einer einwandfreien Heizkostenabrechnung gehört weit mehr als das gewissenhafte Ablesen der Heizkostenverteiler: Der Anzeigenwert am Verdunstungs-Heizkostenverteiler - oder auch die digitale Anzeige bei den elektronischen Geräten - hängt von der Heizkörpertemperatur und von der Dauer der Beheizung ab. Aber der tatsächliche Energieverbrauch lässt sich daraus noch nicht ableiten.

Zusätzlich muss man wissen, welche Leistung der Radiator / Heizkörper hat und wie gut er die Wärme auf den Heizkostenverteiler überträgt. Weil sich die Heizkörper sehr voneinander unterscheiden, braucht man für jedes Modell einen Bewertungsfaktor. Mit Hilfe eines solchen Bewertungsfaktors kann ein Fachunternehmen seine Heizkostenverteiler auf den jeweiligen Heizkörper abstimmen.
Um die Bewertungsfaktoren zu bestimmen, hat z.B. Minol einen eigenen Heizkörper-Prüfstand in Kooperation mit der Forschungsgesellschaft HLK (Heizung, Lüftung, Klimatechnik) der Universität Stuttgart entwickelt und aufgebaut. Mit der HLK arbeitet Minol auch bei der DIN-Zulassung von Heizkostenverteilern eng zusammen.
Jedes Heizkörpermodell, an das Minol seine Heizkostenverteiler montiert, wird auf dem Prüfstand untersucht. Streng nach Norm (DIN 4704, EN 834/835) misst Minol die Heizkörperleistung, die Wärmeübergänge zwischen Radiator und Heizkostenverteiler sowie zwischen Heizkostenverteiler und Umwelt.
Aus diesen Einzelfaktoren ergibt sich schließlich der Gesamtbewertungsfaktor. Mit Hilfe wird auch untersucht, wie sich verschiedene Anschlussarten auf den Bewertungsfaktor auswirken, und Sonderbauformen werden technisch eingeordnet.

Bei jeder neuen Beauftragung muss man nun herausfinden, welche Heizkörper im Gebäude des Kunden installiert sind. Auch dieser Schritt erfordert viel Know-how. Bei der Installation der Heizkostenverteiler fotografiert der Monteur jedes Radiatorenmodell im Haus und kann es auch eindeutig zuordnen. Für jede Wohnung erstellt er ein technisches Aufmaß mit den Abmessungen aller vorgefundenen Heizkörper. Mit Hilfe dieser Unterlagen kann der Heizkörpertyp identifiziert werden. Zudem sollte jeder Monteur mit einem Heizkörperhandbuch ausgestattet sein, das ständig aktualisiert wird und alle Informationen zur Heizkörpermessung beinhaltet.
Schließlich bekommt jeder neue Kunde ein technisches Grunddatenblatt, in dem alle Anlagen-, Heizkörper- und Bewertungsdaten pro Wohnung aufgelistet sind. Diese Daten sind die Basis für jede spätere Heizkostenabrechnung. Ein Fehler, der hier gemacht wird, setzt sich jedes Jahr fort. Deshalb ist die Bewertung fast noch wichtiger als die Ablesung.

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